Manuelle Therapie

manus = Hand

Manuelle-TherapieBei der Manuellen Therapie handelt es sich um spezielle Handgriff-Techniken, die im Rahmen des Befundes dazu dienen, eine Bewegungsstörung im Bereich der Wirbelsäule oder der Extremitätengelenke zu lokalisieren und zu analysieren.
Dieser Befund dient als Grundlage zu den therapeutischen, manuellen Handgriffen, die vom Physiotherapeuten als Mobilisation durchgeführt werden. Sie werden sowohl zur Schmerzlinderung als auch zur Mobilisation von Bewegungseinschränkungen eingesetzt.
Häufig handelt es sich um sogenannte reversible (umkehrbare) Funktionsstörungen des Gelenks oder der diesem Gelenk zugehörigen Muskulatur. Die Auswahl der jeweiligen Mobilisationstechniken, die der Physiotherapeut einsetzt, wird bestimmt durch den Befund, die eingeschränkte Bewegungsrichtung und die Form des Gelenks.

Mit der manuellen Therapie steht dem Physiotherapeuten eine gezielte, gelenkschonende, meist schmerzfreie Behandlungstechnik zur Verfügung.

Manuelle Therapie steht heute für eine systematische physiotherapeutische Untersuchung und Behandlung des Bewegungssystems, wie vor allem von Freddy Kaltenborn, Olaf Evjenth und Geoffrey Maitland ausformuliert.
Sie waren Schüler von wegweisenden Neuro-Orthopäden und Osteopathen wie z.B. James Cyriax und Alen Stoddard. Der Verdienst dieser Pioniere der physiotherapeutischen Manualtherapie besteht in der Etablierung wichtiger Grundkonzepte, der Weiterentwicklung der systemischen Untersuchung- und Behandlungsformen und ihrer Integration in die Physiotherapie, die seinerzeit eher Krankengymnastik als eine „hands-on“-Physiotherapie war.
Doch eine moderne Manuelle Therapie ist noch mehr. Sie nimmt die Persönlichkeit und die Lebenszüge des Patienten wahr und entwickelt damit ganzheitlich, eine biopsychosoziale Sichtweise auf Beschwerden am Bewegungsapparat. Denn Beschwerden und Funktionseinschränkungen sind nie nur ein biomedizinisches Problem.